Das Alte Schloss Höchst

Das Alte Schloss Höchst ist mit dem hohen ehemaligen Bergfried und im Ensemble mit der Befestigungsanlage ein attraktives Ziel für Touristen aus Nah und Fern

Die Höchster Burg

Höchst war spätestens seit dem 8. Jh. ein wichtiger Vorposten des Erzbistums und späteren Kurfürstentums Mainz. Im 12. Jahrhundert gab es nachweislich in Höchst erstmals Burggrafen, die dem Mainzer Bistum unterstanden. Ob Höchst von Anfang an als Zollstelle diente, ist nicht bekannt, überliefert ist die Mainzer Zollerhebung erst ab dem 14. Jahrhundert.

Die Burg des 12. Jahrhunderts ist nicht mehr erhalten. Sie wurde durch eine mächtige Anlage aus Steinbauwerken ersetzt, die in die neue, ab 1355 errichtete Stadtbefestigung einbezogen wurde.

Der Ort war wegen seiner Lage am Main und der Fernhandelsstraße zur Messestadt Frankfurt für das Mainzer Erzbistum wichtig, um Zölle zu erheben. Da dies vor allem zu Lasten der Frankfurter Kaufleute ging, ließ der Frankfurter Rat die Burg 1396 schleifen. Sie wurde aber wenig später wieder hergestellt.

Erzbischof Diether von Isenburg unterlag in der Mainzer Stiftsfehde und wurde im Frieden von Zeilsheim 1463 u.a. mit Höchst abgefunden. Er ließ die Burg zu einer Residenz erweitern.

Von der mittelalterlichen Anlage haben sich vor allem der Burggraben, der Bergfried und mehrere Keller erhalten.

Renaissance-Schloss

Erzbischof Wolfgang von Dalberg ließ nach 1582 die Burg als kurmainzische Nebenresidenz zu einem prächtigen Renaissance-Schloss umbauen. Zu dieser Residenz gehörte auch der noch heute erhaltene hohe Schlossturm, der wohl schon im 14. Jahrhundert als Verteidigungsturm errichtet wurde.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Schloss 1635 durch die Truppen Bernhards von Sachsen-Weimar großflächig zerstört.

Der unzerstörte, westlich anschließende Gebäudekomplex zwischen Burggraben, Stadtmauer und Bolongarostraße, bestehend aus Bauteilen unterschiedlichen Alters, diente nach dem Brand des Alten Schlosses als Nebenresidenz der Kurfürsten und erhielt damals die Bezeichnung Neues Schloss. 

Teile der Schlossruine wurden im 18. Jh. als Baumaterial für den Bolongaropalast.verwendet.

Von der bedeutenden Schlossanlage der Renaissance sind heute noch das Torhaus, die markante Turmhaube des Bergfrieds und Nebengebäude zu sehen.

19. und 20. Jahrhundert

1803 ging mit der Stadt Höchst auch das Alte Schloss in den Besitz der Fürsten von Nassau-Usingen über. 1865 übernahm die Firma Meister, Lucuis & Co (spätere Farbwerke Hoechst) die Anlage. 1908 erwarb Clara von Brüning, Witwe des Mitbegründers der Farbwerke Adolf von Brüning, das Alte Schloss.

Beide Schlösser wurden nach dem 1. Weltkrieg durch Französische Truppen beschlagnahmt.

Nach dem 2. Weltkrieg richtete der amerikanische Soldatensender AFN hier seine Europazentrale ein und blieb bis 1966.

Historie AFN in Höchst (Englisch) 

1961 erwarb die Hoechst AG beide Schlösser und ließ sie als Tagungshaus bzw. Museum sanieren.

Adresse und Kontakt Altes Schloss Höchst

Altes Schloss Höchst

069340078610

Höchster Schlossplatz 16

www.denkmalschutz.de

Copyright-Hinweis

Fotos: © Daniela Pittrich-Mirus, DSD

Aktuell und Wissenwertes

  • Seit 2002 gehört das Ensemble der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und wird schrittweise renoviert.
  • Die stiftungseigene DenkmalAkademie zog 2006 in das Altes Schloss Höchst.
  • 2011 wurde die Gartenanlage über dem Schlosskeller saniert.
  • Die Öffnung der Museumsräume im Alten Schloss Höchst erfolgte 2013.
  • 2023 gab es hier die Ausstellung: "200 Jahre Königsteiner Chaussee"

Museum

  • Das Museum hat seit Dezember 2017 wieder geöffnet. Die Öffnungszeiten sind freitags bis sonntags jeweils von 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr.

Gastronomie

  • Das Alte Schloss beherbergt ein Schlosscafé und den Schlosskeller, in dem zahlreiche Musikveranstaltungen stattfinden. 
  • Am Schlossplatz gibt es weitere sehr beliebte Gastronomie.
  • Das Neue Schloss wird als exklusiver Veranstaltungsort genutzt und ist nur für Veranstaltungsgäste zugänglich.

Veranstaltungen

  • Mitte Juni bis Mitte Juli findet seit 1957 das Höchster Schloßfest statt mit zahlreichen Programmpunkten.
  • Jeden 24.12. besteigt eine Musikgruppe den Turm, und gegen 19 Uhr gibt es den sogenannten Posaunenchor.

Allgemeines

  • Brautpaare nutzen die herrliche Umgebung für Hochzeitsfotografien. 
  • Der Turm ist zurzeit nicht öffentlich zugänglich.

Öffnungszeiten

  • Mo–Do 18–21 Uhr
  • Fr 16–21 Uhr
  • Sa 14–21 Uhr
  • So 11–18 Uhr