Christian Trendelenburg in den Ruhestand verabschiedet

Langjähriger Chefarzt des Instituts für Laboratoriumsmedizin und Ärztlicher Direktor des Klinikums Frankfurt Höchst Prof. Dr. med. Christian Trendelenburg in den Ruhestand verabschiedet

Frankfurt a.M., 29. Oktober 2010. Ende Oktober ist Prof. Dr. med. Christian Trendelenburg, seit 1987 Chefarzt des Instituts für Laboratoriumsmedizin, Klinische Chemie, Mikrobiologie und Transfusionsmedizin, sowie langjähriger Ärztlicher Direktor (April 1998 bis April 2010) am Klinikum Frankfurt Höchst in den Ruhestand getreten. Prof. Trendelenburg hat das Institut für Laboratoriumsmedizin in seiner über 20jährigen Tätigkeit sehr erfolgreich geleitet und mit seinem Team zukunftsorientiert sowie nach dem neuesten Stand von Forschung und Technik weiterentwickelt. Als Ärztlicher Direktor und Mitglied der Klinikleitung trug Prof. Trendelenburg die Verantwortung für das gesamte Klinikum. Die gleichzeitige Weiterentwicklung des Klinikums als Ärztlicher Direktor sowie des Instituts als Chefarzt erforderte mehr als nur ein Geschick für Organisation. Durch seinen Weitblick, gepaart mit menschlicher Ausstrahlung und viel Diplomatie gelang es Prof. Trendelenburg, die verschiedenen Interessen eines großen Klinikums zu berücksichtigen und konstruktiv umzusetzen. 

Sein erstes Ziel nach Amtsantritt war die Einführung einer funktionierenden Labor-EDV, dies war damals keineswegs selbstverständlich. Davon profitieren die Mitarbeiter des gesamten Klinikums noch heute. Denn das Labor-EDV-System wurde nicht nur ständig aktualisiert und modernisiert, sondern frühzeitig für die Befundübermittlung in das Klinikinformationssystem integriert. Zu seinen Verdiensten gehört auch die Einrichtung einer Eigenblutspende-einrichtung am Klinikum, die 1995 durch das Regierungspräsidium Darmstadt zertifiziert wurde. Zudem war er langjähriger Transfusionsverantwortlicher des gesamten Klinikums und hat die Transfusions-, Hygiene- sowie POCT-Kommission (Point of Care Testing) erfolgreich aufgebaut bzw. geleitet. Ein besonderer Höhepunkt in der Dienstzeit von Prof. Trendelenburg war die erfolgreiche Akkreditierung des Labors. Um die hohe Qualität auch durch eine externe Begutachtung zu objektivieren, hatte sich das Institut für Laboratoriumsmedizin im Jahr 2009 der obersten Qualitätsstufe, den DIN EN ISO Normen 15189 und 22870 gestellt. Das durch die DACH GmbH (Deutsche Akkreditierungsstelle Chemie und medizinische Laboratorien, vertreten im DAR) durchgeführte und erfolgreich abgeschlossene Akkreditierungsverfahren mit Fachgutachtern vor Ort hat ergeben, dass das Institut mit allen seinen Mitarbeitern die fachliche Kompetenz besitzt, für alle Bereiche incl. POCT die erforderlichen Befunde mit über 300 Verfahren in höchster Qualität zu erstellen. Diese Akkreditierung zeugt noch heute von der zukunftsweisenden Labordiagnostik am Klinikum, ein wichtiges Kriterium für Diagnostik und Behandlungserfolg. Dabei hatte Prof. Trendelenburg immer auch die Patienteninteressen vor Augen. Sein Ziel, aus möglichst wenig Blut alle aktuell notwendigen diagnostischen Informationen zu erhalten und für den einzelnen Patienten, wenn möglich, weitere Blutentnahmen zu vermeiden, konnte mittels modernster Labor-Technik in die Tat umgesetzt werden. Im Jahr 2007 wurde auf seine Initiative im Klinikum eine der modernsten Laborstraßen Europas in Betrieb genommen. Während seiner 24jährigen Tätigkeit als Chefarzt des Instituts für Laboratoriumsmedizin stellte sein Team über 50 Millionen angeforderte Werte zeitgerecht mit höchstmöglicher Qualität für die Patientinnen und Patienten bereit. In all diesen Jahren hat er es verstanden, seine Mitarbeiter auszubilden und zu qualifizieren, zu fördern und zu motivieren, so dass viele von ihnen aus unterschiedlichen Berufsgruppen bis zum heutigen Tag am Institut für Laboratoriumsmedizin tätig sind.

Aufgrund des breiten Spektrums des Instituts, das die gesamte Laboratoriumsmedizin mit den Bereichen Klinische Chemie, Mikrobiologie und Transfusionsmedizin umfasst, hat Prof. Trendelenburg über die Jahre hinweg in seinem Institut viele Assistenzärzte zu Fachärzten für Laboratoriumsmedizin weiterbilden können. Darunter auch die drei derzeitigen Oberärzte, denen die künftige kollegiale Leitung des Labors übertragen wurde. Diese Übertragung ist das Ergebnis von intensiven Überlegungen über die Nachbesetzung der Leitung des Institutes. Weil die geforderte breite Fachexpertise für die Leitung eines Instituts dieser Größe und fachlichen Spezialisierung heute kaum noch in einer Person zu finden ist, wurde Prof. Dr. Trendelenburg gebeten, der Geschäftsführung einen Vorschlag hinsichtlich der zukünftigen Leitung zu erarbeiten. Im Interesse von Klinikum und Institut und unter Abwägung aller Vor- und Nachteile und Gegebenheiten wurde von ihm eine kollegiale Leitung durch die drei bisherigen Oberärzte seines Institutes vorgeschlagen, was die Zustimmung des Trägers und des Aufsichtsrates sowie der Geschäftsführung fand.

Zu seinen weiteren Aufgaben gehörte die langjährige Leitung der MTA-Schule des Klinikums. Zudem übernahm er entsprechend seiner akademischen Verpflichtung Lehrtätigkeiten vor allem an der Medizinischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg.

In die Amtszeit von Prof. Trendelenburg als Ärztlicher Direktor und Mitglied der Betriebs leitung fallen zahlreiche besondere Ereignisse, insbesondere während der längeren Vakanz eines geschäftsführenden Verwaltungsdirektors. In diese Zeit fielen die Veränderungen in der Finanzierung der Krankenhausleistungen von einer tagesbezogenen Vergütung hin zu DRGs bzw. die Vorbereitungen der zu Jahresbeginn vollzogenen Rechtsformänderung des Klinikums von einem Eigenbetrieb der Stadt Frankfurt a.M. zu einer gemeinnützigen GmbH.

Seine nach Beendigung der Doppelfunktion als Chefarzt und Ärztlicher Direktor nun bevorstehende ruhigere Zeit will er vor allem seiner Familie widmen und natürlich u.a. guter Musik „Weit gespannt, z.B. von Anton Bruckner über minimal music bis hin zu Aktuellem, wenn es wirklich gut ist. Ein wenig "computern" in nicht trivialer Art und Weise wird wohl auch dazu gehören“, verrät Prof. Trendelenburg.

Die Geschäftsführung des Klinikums sowie Dr. Manuela Rottmann, Gesundheitsdezernentin der Stadt Frankfurt a.M., dankten Prof. Trendelenburg für seine erfolgreiche Tätigkeit für das gesamte Klinikum, nicht nur als Chefarzt, sondern auch als Ärztlicher Direktor: „Eher das Leise, diplomatisches Geschick und ein sensibles Gespür für das Machbare im Sinne des Gesamtklinikums haben seine Tätigkeit um so nachhaltiger gestaltet“, sind sich Geschäftsführung und Dr. Manuela Rottmann einig. Die Nachfolge des Ärztlichen Direktors hat PD Dr. med. Lothar Schrod, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, übernommen. Er wird vertreten von Prof. Dr. med. Klaus Haag, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin 2 Gastroenterologie/Endokrinologie, Infektiologie, Allgemeine Innere Medizin. Das Institut für Laboratoriumsmedizin wird zukünftig kollegial von drei bisherigen Oberärzten geleitet, von denen in jährlichem Turnus ein Arzt die Sprecherfunktion als Leiter des Instituts übernimmt.

 

Auszug aus dem Lebenslauf

Das Institut für Laboratoriumsmedizin, so wie es heute da steht, verantwortet die zentrale Versorgung und umfassende Beratung des Klinikums für die gesamte Palette labor-diagnostischer Leistungen in Routine- und Notfalldiagnostik mit umfassender fachärztlicher Kompetenz (Laboratoriumsmedizin, Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie, Transfusions-wesen, Ärztliches Qualitätsmanagement). Ganz besonderer Wert wird auf einen hohen Stand der Qualitätskriterien gelegt (komplette Akkreditierung DIN EN ISO 15189, 22870). Kurze Bearbeitungszeiten aller notwendigen Untersuchungen aus einem umfassenden Methoden-spektrum werden vor allem durch eine hochmoderne Laborstraße, Rohrpostverbindung von der zentralen Notaufnahme/Intensivstation sowie schnelle elektronische Befundübermittlung erreicht. Auch Untersuchungen externer Einsender werden im Institut durchgeführt.

Das Institut hat überregionale Referenzfunktionen für Organisations- und Automatisierungs-verfahren. Pro Arbeitstag werden im Labor rund 7000 Analysen vorgenommen, über 2 Mio. Analysen pro Jahr. Durch den hohen Automatisierungsgrad werden die labordiagnostischen Untersuchungsverfahren kostengünstig durchgeführt. Mit bis zu 10.000 transfundierten Blutprodukten pro Jahr gehört die Blutbank zu den großen transfusionsmedizinischen Einrichtungen im Rhein-Main-Gebiet.

 

Das Klinikum Frankfurt Höchst ist eine Einrichtung der höchsten Versorgungsstufe und Akademisches Lehrkrankenhaus der Johann Wolfgang Goethe Universität mit 17 Kliniken (986 Betten vollstationär, 44 tagesklinische Plätze), drei Zentralinstituten, dem Sozial-pädiatrischen Zentrum (SPZ), dem MVZ sowie Krankenpflegeschulen und Schulen für nichtärztliche medizinische Fachberufe. 2.200 Beschäftigte versorgen jährlich 33.500 stationäre und 70.000 ambulante Patienten aus einem weiten Einzugsgebiet. Als gemein-nützige Gesellschaft des privaten Rechts (GmbH) befindet sich das Klinikum in vollständiger kommunaler Trägerschaft. Ein Ersatzneubau wird bis 2015 errichtet. Mehr Infos unter www.KlinikumFrankfurt.de.

Klinikum Frankfurt Höchst

Petra Fleischer

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Datum: 07. April 2011