Vorbereitungen auf das Unbekannte

Bereits seit mehreren Wochen bereiten sich die Krankenhäuser in ganz Deutschland auf die Versorgung von schwer erkrankten COVID-19-Patienten vor. Auch am Klinikum Frankfurt Höchst trifft sich der Krisenstab bereits seit Mitte Februar regelmäßig - seit circa zwei Wochen sogar täglich. Das berufsgruppenübergreifende Team hat in enger Zusammenarbeit ein vielschichtiges Konzept erarbeitet, um das Krankenhaus und seine Mitarbeiter bestmöglich auf die in den kommenden Tagen erwarteten steigenden Patientenzahlen vorzubereiten.

Das Konzept umfasst sowohl ein mehrstufiges Raumkonzept für Notaufnahme, Isolierstationen und Intensivstation, als auch ein Konzept für den Patiententransport sowie den Personaleinsatz. Dabei hat man auch aus den Erfahrungen von anderen nationalen und internationalen Kliniken gelernt, die bereits mit einem erhöhten Patientenaufkommen konfrontiert waren oder sind. „Wir haben uns intensiv mit den Erkenntnissen, die andere Kolleginnen und Kollegen bereits sammeln mussten, auseinander gesetzt. Ein Ergebnis davon ist, dass wir uns schon früh entschieden haben, eigene Stationen für COVID-(Verdachts)-Patienten einzurichten, um sie so komplett getrennt von der übrigen Patientenversorgung betreuen zu können. Dieses System haben wir sowohl auf der Normalstation, auf der weniger schwere Fälle behandelt werden, als auch auf der Intensivstation eingeführt“, erläutert Chefarzt Prof. Dr. med. Hendrik Manner, der am Klinikum auch die Infektiologie verantwortet.

Nach dem gleichen Prinzip werden in der Zentralen Notaufnahme Patienten mit Verdacht auf eine COVID-19-Infektion von allen übrigen Notfällen wie Herzinfarkten, Beinbrüchen, Schlaganfällen strikt getrennt voneinander versorgt. Eigens eingerichtete Schleusen sorgen hierfür. In allen drei Bereichen ermöglicht zudem ein vierstufiger Plan, dass die Behandlungskapazitäten unkompliziert an den Bedarf angepasst werden können. So können z. B. in der Zentralen Notaufnahme die aktuell sechs für COVID-(Verdachts)-Fälle reservierten Behandlungsplätze schnell auf zehn und in Stufe 4 auf bis zu 14 erweitert werden.

Ebenfalls berücksichtigt wurde, dass sich die Wege von Patienten mit bestätigter oder vermuteter COVID-19-Infektion nicht mit denen anderer Patienten kreuzen. Eine festgelegte Wegeführung inklusive Aufzügen, die ausschließlich für den Transport von COVID-19-Patienten genutzt werden, wurde in den letzten Tagen ausgearbeitet und der Mitarbeiterschaft kommuniziert.

Dr. Dorothea Dreizehnter, Geschäftsführerin des Klinikums, ist tief beeindruckt von ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern: "Das Engagement, das alle an den Tag legen, ist klasse. Damit meine ich nicht nur die Mitglieder des Krisenstabs, sondern alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich wirklich toll einbringen. Die Solidarität innerhalb der Belegschaft ist groß. Viele Mitarbeiter, die aktuell in Teilzeit arbeiten, haben z. B. bereits signalisiert, dass sie im Krisenfall auf Vollzeit aufstocken möchten. Und nicht nur Ärzte und Pflegekräfte sind voll bei der Sache, auch das Team des Einkaufs, das ständig hinter dem Nachschub an Schutzmaterialien her ist, oder die Haustechnik, die die abgetrennten Bereiche vorbereitet, die Medizintechnik, die sich um zusätzliche Beatmungsgeräte kümmert, die Kollegen an der Information und, und, und. Sie alle geben ihr Bestes, damit wir dieser Herausforderung, von der wir nicht wissen, wie groß sie wird, bestmöglich gegenübertreten können. Ich bin wirklich stolz!"

Da viele der stationär aufgenommenen COVID-Patienten intensivpflichtig werden, wird ein Großteil der ärztlichen und pflegerischen Mitarbeiter mit intensiven Schulungsmaßnahmen auf den Ernstfall vorbereitet. So werden Chirurgen und OP-Pfleger u.a. in die neuesten Beatmungsgeräte eingewiesen, um Intensivspezialisten bei Bedarf entlasten zu können. Spezielle COVID-Hygiene- und Reinigungsschulungen werden ebenfalls seit vielen Wochen durchgeführt und kontinuierlich wiederholt.

Begeistert ist Dr. Dreizehnter jedoch nicht nur von den Mitarbeitern des Klinikums. „Wir haben viele Mails und Anrufe von Menschen bekommen, die nicht bei uns arbeiten, die aber für den Fall der Fälle ihre Unterstützung angeboten haben. Darunter sind u. a. Ärzte und Pflegekräfte, Rettungssanitäter, aber auch Personen mit nicht-medizinischen Berufen. Vielen Dank für so viel Einsatz für die Region. Wenngleich wir natürlich hoffen, dass es die Situation nie erfordern wird, dass wir diese Hilfe in Anspruch nehmen.“ Momentan ist es noch ruhig auf den Stationen des Klinikums Frankfurt-Höchst. Medizinisch nicht notwendige Operationen wurden abgesagt, bereits seit zwei Wochen gilt ein Besuchsverbot, das nur wenige Ausnahmen zulässt, z. B. werdende Väter, die die Entbindung begleiten. Und auch die Zahl der in den letzten Tagen stationär aufgenommenen COVID-19-Patienten befindet sich noch im unteren einstelligen Bereich. Am Klinikum Frankfurt Höchst ist man sich jedoch sicher: Sollte die Zahl der Patienten in den kommenden Tagen oder Wochen massiv steigen, so hat man sich bestmöglich darauf vorbereitet.

Über das Klinikum

Das Klinikum Frankfurt Höchst ist ein leistungsstarker Maximalversorger im größten kommunalen Klinikverbund der Region, der Kliniken Frankfurt Main-Taunus GmbH. In den 22
Kliniken, Instituten und Fachabteilungen werden allein am Standort Frankfurt Höchst jährlich mehr als 37.000 stationäre und 100.000 ambulante Patienten versorgt. Über 2.000 Mitarbeiter setzen sich täglich mit modernster Diagnostik und Therapie für die Gesundheit der uns anvertrauten Patienten ein. Fünf Schulen für pflegerische und nichtärztliche medizinische Fachberufe leisten einen wichtigen Beitrag zum Ausbildungsangebot in der Region. Ein moderner Neubau wird bis 2020 errichtet. Mehr Informationen zu den medizinischen Zentren im Internet unter www.KlinikumFrankfurt.de oder www.kliniken-fmt.de.

Klinikum Frankfurt Höchst
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